In diesem Beitrag findest du alles, was du zum Thema Landschaftsfotografie wissen musst: Angefangen bei der richtigen Ausrüstung, über Kameraeinstellungen bis hin zur Bildgestaltung und weiteren Tipps.
Seit gut 12 Jahren Jahren bin ich selbst ein leidenschaftlichen Landschaftsfotograf. In diesem umfangreichen Beitrag möchte ich auf die Grundlagen sowie Profi-Tricks eingehen und dir meine besten Landschaftsfotografie Tipps mitgeben. Wenn du Landschaftsfotografie lernen möchtest, bist du hier also richtig!
Achja – am Ende des Beitrags zeige ich dir noch eine “Formel für perfekte Landschaftsbilder” :-)
Ausrüstung in der Landschaftsfotografie
Bevor wir aber so richtig losstarten, möchte ich noch auf die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände und Zubehör eingehen.
Die richtige Kamera für die Landschaftsfotografie?
Beginnen wir bei der Kamera für Landschaftsfotografie! Wenn du bereits eine DSLR, spiegellose Systemkamera oder eine hochwertige Kompaktkamera besitzt, bist du diesbezüglich schon gut ausgerüstet!
Da in der Landschaftsfotografie weder Low-Light Performance noch Bokeh im Vordergrund stehen, eignen sich grundsätzlich auch Kameras mit kleineren Sensoren sehr gut (z.B. MFT, 1-Zoll-Sensor). Hochwertige Vollformat und APS-C Kameras habe aber oft doch noch den Vorteil, dass der Sensor einen höheren Kontrastumfang wiedergeben kann.
Das sollte eine Kamera für Landschaftsfotografie können:
- manuelle Einstellungsmöglichkeiten (M-Modus, Blendenwahl, etc.)
- im RAW-Format fotografieren
- hoher Kontrastumfang
Ich selbst habe lange Zeit mit der Sony Alpha 6000 und der Sony Alpha 6400 fotografiert.
Lese-Tipp: Wenn du noch auf der Such nach einer geeigneten Kamera bist, dann schau dich mal hier um:
Die besten Kompaktkameras mit großem Sensor
Objektive für Landschaftsfotografie – der Weitwinkelblick
Grundsätzlich eignet sich so ziemlich jede Brennweite für die Landschaftsfotografie. Ein Weitwinkel bzw. Ultraweitwinkelobjektiv sollte aber auf keinen Fall fehlen! Außerdem ist es mit weitwinkeligen Objektiven einfacher, eine durchgehende Schärfentiefe bzw. Tiefenschärfe zu erzeugen.
Eines meiner Lieblingsobjektive in Bezug auf die Landschaftsfotografie für Sony E-Mount ist das Samyang 12mm.
Aber auch moderne Kit-Objektive eignen sich in der Regel gut für die Landschaftsfotografie. Leicht abgeblendet ist die allgemeine Schärfeleistung meist ausreichend.
Außerdem müssen Objektive diesbezüglich auch nicht zwingend sehr lichtstark sein, da man in der Landschaftsfotografie generell eher mit weiter geschlossenen Blenden arbeitet. Mehr dazu aber im nächsten Absatz.
Falls du mit Sony fotografierst findest du hier die besten E-Mount Weitwinkel- und Ultraweitwinkel Objektive.
Stativ für scharfe Bilder
Ein essentielles Zubehör für die Landschaftsfotografie ist ein Stativ!
Und das ist der Grund dafür:
Wie gerade erwähnt, kannst du durch die kleinere Blendenöffnung eine höhere Tiefenschärfe (bzw. maximale Tiefenschärfe / Schärfentiefe) erreichen. Durch die kleinere Öffnung gelangt weniger Licht auf den Sensor als bei einer großen Blendenöffnung. Somit wird die benötigte Belichtungszeit verlängert. Je nach Lichtsituation kann die Belichtungszeit zu lange für eine Freihandaufnahmen sein. Für verwacklungsfreie, scharfe Bilder solltest du die Kamera in diesem Fall auf ein Stativ stellen!
Ein sehr beliebtes Modell ist das Rollei Compact Traveler No. 1. Hierbei handelt es sich um ein kompaktes Reisestativ. Weitere kompakte Stative findest du im Beitrag Reisestativ-Vergleich – meine Empfehlung.
Willst du gleich zu einem Stativ mit einer größeren Arbeitshöhe greifen, empfehle ich dir das Rollei C61.
Ein klassisches Dreibein-Stativ gehört zur absoluten Standard-Ausrüstung in der (Landschafts-)Fotografie. In gewissen Situationen kannst du aber auch Alternativen nutzen. Zum Beispiel eine klassischer Bohnensack oder einen Joby Gorillapod.
ND-Filter (für Langzeitbelichtung am Tag)
Wenn du eine Langzeitbelichtung am Tag durchführen möchtest, musst du einen sogenannten ND-Filter bzw. Graufilter verwenden. Dieser wird an das Filtergewinde deines Objektiv geschraubt.
Durch den ND-Filter wird die die Lichtmenge reduziert, was zu längeren Belichtungszeiten führt. Die Filter sind in verschiedenen Stärken verfügbar. Ich persönlich nutze folgendes Filterset von Haida und bin damit sehr zufrieden:
- F:X Pro ND Filter Set (ND8, ND64, ND1000) aus hochwertigem Gorilla* Glas – das Spezialglas für besonders hochwertige...
- F:X Pro Coating: Ultrafeines Coating sorgt für gestochen scharfe Bilder (selbst bei 150 MP High-End Kameras),...
- Extrem robust und strapazierfähig
Mein Tipp: Nur einen Filter kaufen und für alle Objektive nutzen! Wähle einen Filter mit dem Filterdurchmesser deines größten Objektivs. Mittels diesem Filteradapter* (Step-Down-Ringe) kannst du den gleichen Filter dann an Objektiven mit einem kleineren Durchmesser ebenfalls nutzen!
Hier findest du weitere Informationen zu ND-Filter
Software (Bildbearbeitung & RAW-Entwicklung)
In der Regel wirst du deine besten Landschaftsaufnahmen bearbeiten – vor allem wenn du im RAW-Format fotografierst und den maximalen Kontrastumfang herausholen möchtest! Was somit natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein ordentliches Bildbearbeitung-Programm bzw. RAW-Konverter.
Ich persönlich nutze hauptsächlich Adobe Lightroom CC, welches im Adobe Fotografie-Abo enthalten ist.
Ein weiteres geniales Programm ist Luminar Neo. Dank der starken AI-Tools kann man hier wirklich viel von seinen Aufnahmen herausholen. Hier findest du alle Details zu Luminar Neo.
Genauer darauf eingehen möchte ich aber gegen Ende des Beitrags, im Kapitel Bildbearbeitung von Landschaftsbildern.
Weiteres Zubehör
Wenn du öfters im Dunkeln unterwegs bist, solltest du auch eine kompakte LED-Lampe mitnehmen. Alternativ kannst du auch die LED-Leuchte deines Smarphones benutzen.
Für BULB-Belichtungen (länger als 30 Sekunden) empfehle ich dir einen günstigen Fernauslöser*. Für kürzere Belichtungszeiten kannst du aber einfach die Selbstauslöser-Funktion deiner Kamera verwenden.
Außerdem solltes du bei einer längeren Fototour immer darauf achten, einen Reserve-Akku dabei zu haben, damit dir unterwegs nicht der Saft ausgeht.
Kameraeinstellungen in der Landschaftsfotografie
In diesem Kapitel möchte ich auf technische Aspekte wie z.B. Blende, Belichtung und Fokussierung eingehen.
Welche Blende in der Landschaftsfotografie?
Im Gegensatz zur Portrait- oder Makrofotografie wo man mittels einen unscharfen Hintergrund („Bokeh“) ein Objekt hervorheben möchte, will man in der Landschaftsfotografie üblicherweise das genaue Gegenteil: Die gesamte Landschaft scharf abbilden!
Diese durchgehende Tiefenschärfe / Schärfentiefe erreicht man (unter anderem) dadurch, dass man mit einer etwas weiter geschlossenen Blende fotografiert! In vielen Fällen bietet es sich somit an, im Halbautomatik Modus Blendenwahl zu fotografieren (Av bzw. A). Der manuelle Modus kann natürlich auch genutzt werden, in den meisten Fällen ist die Halbautomatik aber völlig ausreichend.
Anfänger aufgepasst: Eine weiter geschlossene Blende stellt man ein, indem man eine größere Blendenzahl wählt (zum Beispiel f/8.0). Dies ist vor allem für Anfänger immer wieder verwirrend! Die folgende Grafik bringt Klarheit:
Die Frage welche Blende man in der Landschaftsfotografie verwenden sollte, kläre ich in diesem Video von meinem Youtube-Kanal:
Richtig fokussieren – Hyperfokale Distanz
In vielen Fällen kann man in der Landschaftsfotografie einfach mittels Autofokus scharf stellen. Man sollte lediglich darauf achten, dass man nicht komplett auf den Vordergrund fokussiert. Die Fokussierung nimmt nämlich (neben der Brennweite und dem Abstand hinter der Fokussierungs-Ebene, sowie dem Abstand zum Vordergrund) auch Einfluss auf die Tiefenschärfe. Bei wenig Licht kann die Kamera Probleme haben, den Fokus zu setzen. In diesem Fall solltest du manuell Fokussieren.
Wie bereits erwähnt, lässt sich eine durchgehende Tiefenschärfe bei Weitwinkel-Brennweiten leichter erzielen. Bei längeren Brennweiten bzw. wenn der Vordergrund des Bildes sehr nahe an deiner Kamera ist, kann es aber schon etwas komplizierter werden. Unter Umständen muss man auf die so genannte Technik der Hyperfokalen Distanz zurückgreifen. Klingt kompliziert und auch ich habe das damals als Fotografie-Anfänger nicht wirklich verstanden.
In folgendem Video erklärt der Fotografie Youtuber Rafi Saleh die Hyperfokale Distanz:
Damit du die Hyperfokale Distanz einfach in der Praxis umsetzen kannst, habe ich einen Tipp für dich: Die App Hyperfokal-Pro ist ein kostenloser Tiefenschärfe-Rechner für dein (Android-)Smartphone.
Belichtung & Belichtungskorrektur
Bezüglich der (Belichtungs-) Messmethode nehme ich in der Landschaftsfotografie immer die Mehrfeldmessung. Diese bringt meist die besten Ergebnisse. Aber unabhängig davon wie die Kamera die Belichtung interpretiert (bzw. welche Messmethode man wählt), muss man in vielen Fällen eine manuelle Belichtungskorrektur durchführen.
In der Regel achten Landschaftsfotografen darauf, dass der Himmel nicht ausgebrannt ist.
Es sollten also noch Details im Himmel vorhanden sein. Dazu muss man – je nach Helligkeitssituation – öfter mal die Belichtungskorrektur ins Minus ziehen. In den meisten Fällen nimmt man dadurch in Kauf, dass die Aufnahmen generell etwas unterbelichtet sind. Achte aber auch darauf, nicht zu stark Unterbelichten, da ansonsten die “Schatten absaufen” können (Umgangssprachlich für Details in den Schatten bzw. Tiefen gehen verloren).
Wenn man aber im RAW-Format fotografiert, lässt sich die Belichtung in der Bildbearbeitung / Bildentwicklung schnell & einfach optimieren.
Achte darauf, dass die Lichter im Himmel nicht ausgebrannt sind. In vielen Fällen musst du dafür die Belichtungskorrektur ins Minus setzen. Zusätzlich solltest du im RAW-Format fotografieren.
Im Laufe des Beitrags gehe ich noch genauer auf das Thema Kontrastumfang ein.
Bildgestaltung, Gestaltungsregeln & Bildkomposition
In der Fotografie gibt es gewisse Regeln und Grundsätze zur Bildgestaltung. Setzt man diese Regeln beim Bildaufbau ein, wirkt das Foto meist harmonischer für den Betrachter!
Gerade in der Landschaftsfotografie haben diese Gestaltungsregeln sicherlich ihre Berechtigung! An dieser Stelle möchte ich aber Anmerken, dass es selbstverständlich kein Muss ist, sich an diese Regeln zu halten! Ganz nach dem (zugegebenermaßen abgedroschenen) Motto: Regeln sind da um gebrochen zu werden.
Ich persönlich halte mich in der Landschaftsfotografie aber meist an einige Regeln, da ich so tatsächlich in vielen Fällen bessere Ergebnisse erziele.
Hier meine 3 Favoriten:
Drittel-Regel
Die wohl bekannteste aller Gestaltungsregeln ist die sogenannte Drittel-Regel.
Einfach erklärt teilt man die Fotoszene durch zwei Linien in drei Drittel. Den Horizont der Aufnahme legt man dann auf einen dieser imaginären Linien. Somit nimmt der Himmel immer entweder ein Drittel oder eben zwei Drittel eines Bildes ein! Ich persönlich setzte die Drittel-Regel sehr gerne in der Landschaftsfotografie ein! Fast alle Kameras können heutzutage Hilfslinien einblenden lassen, ausgerichtet nach der Drittel-Regel. Diese Funktion ist bei mir sowieso immer standardmäßig aktiviert.
Hineinführende Linien / Führungslinien
Wenn du in einer Fotoszene einen Fluss, einen Zaun, eine Mauer, eine Eisenbahnlinie, eine Straße oder ähnliches entdeckst, dann nutze diese Elemente um mehr Tiefe ins Bild zu bringen.
Positioniere deine Kamera so, dass dieses Element vom Bildrand in Richtung Bildmitte verläuft! Somit wird der Blick des Betrachters geführt. Mit dieser Technik lässt sich auch ganz einfach mehr Tiefe im Bild erzeugen.
Vordergrund gestalten
Vordergrund macht Bild gesund . Meiner Meinung nach ein völlig bescheuerter Spruch. So bescheuert, dass man ihn sich allerdings gut merken kann.
In den meisten Fällen sehen Landschaftsbilder besser aus, wenn ein Vordergrund ins Bild eingebaut wird. Neben der geraden genannten Technik der hineinführenden Linien, kann man auch mit einem Vordergrund die Tiefenwirkung einer Aufnahme verbessern.
Weitere Gestaltungsregeln
Weitere Gestaltungsregeln sind z.B.:
- Farbkontraste
- Der goldene Schnitt
- Symmetrie
- Minimalismus
- Rahmen (Framing)
- Verdichtung
In diesem Beitrag findest du weitere Infos zur Bildgestaltung in der Fotografie.
Achja- du musst dich natürlich nicht für eine spezielle Regel entscheiden. Ganz im Gegenteil – in den meisten Fällen erzielt man mit der Kombination aus mehrere Gestaltungsregeln das beste Resultat. Und ja… man darf auch mal die Regeln brechen :-)
Kontrastumfang (Dynamikumfang) optimieren
Das Thema Kontrastumfang stellt einen Schwerpunkt in der Landschaftsfotografie dar!
Aber – was bedeutet eigentlich Kontrastumfang?
Vereinfacht ausgedrückt ist der Kontrastumfang das Verhältnis von maximaler Helligkeit zu minimaler Helligkeit in der jeweiligen Fotoszene.
Bei strahlendem Sonnenschein zur Mittagszeit ist der Kontrastumfang in der Regel sehr hoch (helle Sonne – dunkle Schatten). Bei einem bewölkten Himmel ist der Kontrastumfang deutlich geringer. Die Wolken wirken wie ein Diffusor – das Licht wird “weicher” und abgeschwächt.
Ein hoher Kontrastumfang stellt den Fotografen immer wieder vor großen Herausforderungen.
Das Problem ist nämlich, dass Kameras nur einen gewissen Kontrastumfang wiedergeben können. Bei einem hohen Dynamikumfang in deiner Fotoszene, ist deine Kamera in der Regel nicht in der Lage, diesen mit einer gewöhnlichen Aufnahme wiederzugeben. Genau aus diesem Grund habe ich am Anfang des Beitrags (beim Punkt Kamera für die Landschaftsfotografie) darauf hingewiesen, dass es von Vorteil ist, wenn deine Kamera einen hohen Kontrastumfang wiedergeben kann.
Viel Sonne + viel Schatten = hoher Kontrastumfang
Was also tun wenn der Kontrastumfang der Fotoszene so hoch ist, dass er von der Kamera nicht wiedergegeben werden kann?
In diesem Fall musst du auf Techniken zurückgreifen, um den Kontrastumfang zu erhöhen:
- Fotografiere im RAW-Format
- Erhöhe den Kontrastumfang mittels HDR
- Benutze einen Grauverlaufsfilter
In folgendem Video zeige ich dir im Detail, wie diese Techniken funktionieren. Weitere Infos diesbezüglich findest du auch im Beitrag Dynamikumfang und Kontrastumfang verbessern.
Besondere Lichtstimmung nutzen
Oftmals ist die Lichtstimmung dafür verantwortlich, ob ein Landschaftsaufnahme faszinierend oder eben stink langweilig wirkt.
Eine Landschaft sieht abends zur blauen Stunde eben komplett anders aus, als zur Mittagszeit.
Hier möchte ich dir mal einen kurzen Überblick über interessante Lichtstimmungen geben:
Morgenrot / Goldene Stunde
Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang beginnt das Morgenrot. Wenn du ein Frühaufsteher bist, kannst du hier wirklich faszinierende Momente einfangen. Direkt nach Sonnenaufgang beginnt die goldene Stunde – perfekt für wunderschöne Landschaftsaufnahmen.
Sonnenaufgang
Auch wenn ich persönlich (Abendmensch) eher ein Fan von Sonnenuntergängen bin, schwören viele Menschen auf den Sonnenaufgang. Dank der Zeitverschiebung habe ich es in New York dann doch geschafft, den Sonnenaufgang zu fotografieren.
Sonnenuntergang
So – kommen wir jetzt zu den Lichtstimmungen für Abendmenschen. Ganz klar – ein schöner Sonnenuntergang richtig in Szene gesetzt kann immer begeistern. Ganz egal ob am Meer, in den Alpen oder hinter einer urbanen Skyline. Hier findest du Tipps zum Fotografieren eines Sonnenuntergangs.
Abendrot
Gegen Ende des Sonnenuntergangs beginnt das Abendrot. Diese Lichtstimmung hält auch noch eine gewisse Zeit lang an, nachdem die Sonne bereits verschwunden ist. Wenn du den Sonnenuntergang fotografierst, kannst du das Abendrot gleich mitnehmen.
Blaue Stunde
Kurz nach der Dämmerung beginnt die unter den Fotofreunden so berühmte blaue Stunde. Sie dauert aber nicht – wie man vermuten könnte – eine Stunde, sondern in etwa 20 bis 50 Minuten. In dieser Zeit ist der Nachthimmel noch nicht schwarz, sondern dunkelblau! Ich persönlich fotografiere sehr gerne in der blauen Stunde. Gegen Ende der blauen Stunde, lassen sich auch perfekte Nachtaufnahmen umsetzen. Mehr Informationen dazu findest du in meinem Beitrag über das Fotografieren in der blauen Stunde.
Die Jahreszeit
Was ist eigentlich DIE Jahreszeit zum Fotografieren? Richtig- es gibt sie gar nicht! Jede Jahreszeit bietet Ihre absoluten Vorzüge! Eine wundervolle Winterlandschaft ist ebenso faszinierend wie eine farbenfrohe Herbstlandschaft mit ihren vielen bunten Blättern! Egal ob blühender Frühling oder eine wundervolle Strandlandschaft im Sommer– benutze deine Kamera einfach in jeder Jahreszeit
Das Wetter und Wetterumschwünge
Mit dem Wetter verhält es sich ähnlich wie mit der Jahreszeit! Auch wenn regenfreies Wetter sehr beliebt unter Fotografen ist, bietet jedes Wetter gewisse Vorzüge! Hast du schon einmal eine Landschaft bei einem Gewitter fotografiert? Nein- kann ich dir nur empfehlen – jedoch mit gutem Sicherheitsabstand!
Außerdem bieten Wetterumschwünge (z.B. Schönes Wetter -> Unwetter) ein hohes Potenzial für faszinierende Aufnahmen!
Erstelle auch mal ein Panorama
Mehr ist dann doch oft mehr! Gerade bei Landschaften bietet es sich des öfteren an, ein Panorama zu erstellen! Panoramas kannst du auch bequem innerhalb von Lightroom umsetzen und hast somit keine Einschränkung bezüglich deines RAW-Workflows.
Außerdem hast du mit einem Panorama die Möglichkeit einen weiten Blickwinkel darzustellen, auch wenn du nicht gerade mit einem Ultra-Weitwinkel Objektiv fotografierst.
Menschen in der Landschaftsfotografie? Nein? JA!
Landschaftbilder müssen nicht immer frei von Menschen sein. Wenn du gezielt eine Person in deinem Landschaftsbild platzierst, kannst du damit bewusst eine gewisse Stimmung erzeugen.
Wenn du alleine unterwegs bist, kannst du auch selber mal “ins Bild hüpfen”. Nutze dazu einfach einen Fernauslöser oder die 10-Sekunden Selbstauslöser-Funktion deiner Kamera.
Stadtlandschaften – Landschaftsfotografie in der Stadt
Naturlandschaften können wunderschön sein! Ebenso spannend ist es aber auch in der Stadt! Egal ob alte Industrieanlagen oder moderne urbane Stadtlandschaften – Du findest bestimmt eine geeignete Fotoszene für dein perfektes urbanes Landschaftsbild!
Mehr dazu findest du in folgendem Beitrag: Architekturfotografie & Städtefotografie Tipps
Carpe Noctem – nutze die Nacht
Fotografiere auch mal eine Landschaft bei Nacht! Wie ich bereits erwähnt habe, eignet sich vor allem das Ende der blauen Stunde perfekt für die Nachtfotografie. Bei Nachtaufnahmen solltest du auf jeden Fall ein Stativ benutzen! Wenn du Stadtlandschaften in der Nacht fotografierst, kannst du die Lichter der Autos als Lichtstreifen einfangen. Weitere Infos findest du in meinem Beitrag über Nachtaufnahmen.
Bildbearbeitung von Landschaftsbildern
Nicht mehr wegzudenken ist die Bildbearbeitung (bzw. Bildentwicklung und Bearbeitung bei Aufnahmen im RAW-Format).
Diese Bildentwicklung/Bearbeitung ist meist ein sehr kreativer Prozess und eigentlich sind hier keine echten Grenzen gesetzt. Der eine mag es gern extremer, der andere eben natürlicher – alles hat seine Daseinsberechtigung!
Wichtig ist nur, dass du deinen eigenen Stil findest.
Ich persönlich mag gerne farbsatte Bilder, die einen hohen Kontrastumfang wiedergeben und arbeite gerne mit Vignettierung, um Bildbereiche hervorzuheben. Das würde ich als meinen Stil bezeichnen (der aber sicherlich nicht einzigartig ist).
Andere Fotografen bevorzugen wiederum einen stärker entsättigten Bildstil und arbeiten mit extremen Kontrasten. Erlaubt ist, was gefällt!
Bevor ich konkret auch einzelne Programme eingehe, möchte ich noch schnell auf die wichtigsten Bearbeitungsschritte in der Bildbearbeitung eingehen.
Die wichtigsten Bearbeitungsschritte / Korrekturen
Auch wenn die Bildbearbeitung – je nach Stil und Motiv – immer individuell ausfällt, gibt es gewisse Arbeitsschritte die sehr häufig ausgeführt werden. In der Bearbeitung von Landschaftsbilder ist in vielen Fällen die Optimierung des Kontrastumfang im Fokus. Dies kann unter anderem durch eine Tiefen/Lichter-Optimierung erreicht werden. Oft wird auch auf (digitale) Verlaufsfilter zurückgegriffen um beispielsweise den Himmel abzudunkeln oder den Vordergrund aufzuhellen. Aber auch die Farbgestaltung und adere Parameter können perfekt mit dem Verlaufswerkzeug bearbeitet werden.
Auch das Anpassen der Bilddetails (Schärfe und Rauschreduzierung) sowie das Anpassen der Mikrokontraste (Klarheit-Regler) sind wesentliche Bearbeitungsschritte.
So kommen wir jetzt aber zur Software.
Adobe Lightroom – der Standard für Landschaftsfotografen
Ich persönlich fotografiere ausschließlich im RAW-Format. Meine Beweggründe dafür habe ich im Beitrag über das RAW-Format bereits erläutert. Adobe Lightroom CC ist somit mein Standard-Bildbearbeitungsprogramm.
Es ist aber nicht nur mein Standard RAW-Konverter und Bildbearbeitungsprogramm sondern schon immer das Standardprogramm schlechthin. Fast jeder Profi und ein Großteil der ambitionierten Amateure entwickeln und bearbeiten mit Lightroom. Jedoch gibt es eine gute Alternative, auf die ich ebenfalls gleich eingehen werde.
Auch Panoramen sowie HDR-Bilder lassen sich direkt in Lightroom erzeugen und auch Retusche-Funktionen sind vorhanden (mittlerweile sogar mit Maskierungs-Automatik mithilfe von künstlicher Intelligenz). Natürlich können auch gewöhnliche JPEG-Dateien bearbeitet werden.
Adobe Lightroom kaufen
Lightroom ist (wie die meisten anderen Programme von Adobe) nur noch im Abo-Modell erhältlich (Creative-Cloud). Diese Abo-Politik gefällt vielen Konsumenten nicht, bringt aber auch einige Vorteile mit sich. Zum Beispiel wird man immer sofort mit allen Updates und Neuerungen versorgt. Lightroom CC (CC steht für Creative Cloud) ist im Adobe Fotografie Abo enthalten. Man bekommt neben Lightroom also auch Photoshop CC sowie einen Cloud-Speicher und diverse Apps (z.B. Lightroom Mobile). Die Jahreslizenz des Adobe Foto-Abo ist auch auf amazon.de erhältlich.
- Nutze die Power der generative KI mit Vollversionen von Lightroom (Desktop und Mobil), Photoshop (Desktop und iPad) und...
- Bearbeite deine Fotos in Lightroom und entferne mit der neuen KI-gestützten Funktion „Generative Remove“ alles aus...
- Verwende die KI-gestützte Funktionen „Generative Fill“ und „Generative Expand“, um Inhalte in jedem Bild...
Genauere Infos zu dieser Jahreslizenz (die ich auch selber nutze), findest du im Beitrag Adobe Foto-Abo als Prepaid kaufen – (Jahreslizenz)
Achja und hier habe ich noch 8 geniale Lightroom Trick für dich zusammengefasst.
Alternative zu Lightroom – Skylum Luminar
Eine extrem gute Alternative zu Adobe Lightroom ist Luminar Neo.
Diese Kombination aus RAW-Konverter und vollwertiger Bildbearbeitung bietet ähnliche Funktionen wie Lightroom und auch die Ergebnisse können absolut überzeugen. Außerdem kann diese Software (im Gegensatz zum Abo-Modell von Adobe) ganz normal gekauft werden (Lifetime).
Gerade für Landschaftsfotografen bietet Luminar Neo viele großartige Bearbeitungswerkzeuge, die Teilweise mit AI bzw. künstlicher Intelligenz arbeiten. Zusätzlich stehen nützliche Erweiterungen zur Verfügung (z.B. Focus Stacking, HDR, etc.)
Mit dem Rabattcode 99BLICKWINKEL-NEO kannst du zusätzlich 10 Euro beim Kauf von Luminar sparen.
Luminar kannst du hier direkt auf der Herstellerseite kaufen*
Hier mein Luminar Neo Test
Hier findest du weitere Lightroom Alternativen
Aurora HDR – die beste HDR Software
Aurora HDR – ebenfalls von der Firma Skylum – ist derzeit meiner Meinung nach die beste HDR Software am Markt. In meinem umfangreichen Testbericht und Tutorial gehe ich genauer darauf ein.
Kostenlose Software – nicht empfehlenswert?
Ich selber habe mit den kostenlosen Programmen RAW-Therapee und Gimp angefangen. Für den Einstieg sind diese Programme nicht schlecht, dennoch kann man mit RAW-Therapee niemals ähnlich gute Ergebnisse erzielen wie mit Lightroom CC oder Skylum Luminar.
”Formel” für perfekte Landschaftsbilder (Infografik)
Erstmal – es freut mich wirklich, dass du den Beitrag bis hierhin gelesen hast!
Kommen wir jetzt aber zu unserer Formel :-)
Schon klar – Fotografie ist vor allem eines – kreativ. Nicht mathematisch und berechnend. Deswegen wird es auch nie eine echte Formel für perfekte Landschaftsbilder geben.
Und zugegeben – auch ich habe keine echte Formel für dich. Allerdings habe ich eine Infografik erstellt, in der ich die wichtigsten Punkte des Beitrags überblicksmäßig zusammenfasse:
Ich hoffe wirklich, dass ich dir mit diesen Tipps & Tricks weiterhelfen konnte. Wenn du noch Fragen hast, dann schreib bitte einfach ein Kommentar unter diesen Beitrag!
*Preise zuletzt aktualisiert 2024-12-13 / Wenn ein Bild auf amazon.de verlinkt, handelt es sich um einen Affiliate-Link