Wer sich neben der Fotografie auch mit Video und Filmen beschäftigt, kommt um folgendes Thema nicht herum: Ruhige Kamerabewegungen (also richtig „smoothe Kameraschwenks“)!
Gerade in Zeiten wo Systemkameras mit 4K und Log-Profilen neue Welten eröffnet, boomt die Videografie.
Ich habe mir mittlerweile zwar ein günstiges (aber gutes) Schwebestativ zugelegt, allerdings benutze ich das nur phasenweise:
- Dieses Schwebestativ wurde speziell entwickelt, um Vibrationen zu verringern und um stabile Videoaufnahmen mit Cameras...
- Stativrohr aus Kohlefasern, langlebig und mit solider Konstruktion; Präzisionslager und reibungsarme Gelenke;...
- Die Einstellungsoptionen ermöglichen es, das Gewichtsverhältnis zu verbessern und das Beschwerungsgewicht in hohem...
Denn- bereits bevor ich das Schwebestativ im Einsatz hatte, habe ich mich mit ruhigen Kamerabewegungen beschäftigt.
Meine 7 besten Tipps und Tricks für Kameraschwenks ohne nervige Ruckler will ich dir jetzt verraten:
1. Der Nahe-am-Körper Trick
Wenn du wackelfrei ohne Schwebestativ filmen willst, dann halte die Kamera nahe am Körper. Dadurch wird deine Kamera stabilisiert. Je weiter ausgestreckt dein Arm ist, desto anfälliger wirst du für Ruckler in der Kameraführung.
Bei Kameraschwenks kannst du versuchen, deinen ganzen Körper mit zubewegen, anstatt nur die Arme zur Seite zu schwenken.
2. Der Stativ Trick – erhöhe das Gewicht deiner Kamera
Mir hat es immer sehr geholfen, wenn ich die Kamera auf mein gewöhnliches Reisestativ gestellt habe. Dann habe ich die Stativbeine eingefahren, so dass das zusammengeklappte Stativ quasi an der Kamera hängt.
Dadurch habe ich das Gesamtgewicht erhöht und die Gewichtsverteilung geändert.
Gefasst habe ich diese Kamera-Stativ Kombination unterhalb des Stativkopfes und konnte so ruhigere Kamerabewegungen durchführen.
3. Der Weitwinkel Trick
Im Weitwinkelbereich wirken sich Verwackelungen deutlich weniger stark aus, als im Telebereich. Bei langen Brennweiten führen selbst minimale Verzitterungen zu starken Ruckler im Bild.
Wenn du ohne Schwebestativ ruhige Kamerabewegungen umsetzen willst, dann filme am besten mit einem Weitwinkel- bzw. Ultraweitwinkelobjektiv.
4. Der Slow-Motion Trick
Wenn deine Kamera in Slow-Motion filmen kann (z.B. mit 50/60/100/120fps) dann nutze diese Funktion bei Kameraschwenks oder Kamerabewegungen. In der Videobearbeitung kannst du dann einfach die Geschwindigkeit verringern.
Nicht nur das Bewegungen dadurch gleich automatisch „smoother“ aussehen, auch die Verwackelungen werden dadurch verlangsamt. Dadurch wirkt die Kamerabewegung deutlich ruhiger.
5. Der Software-Stabilisierung Trick
Stabilisiere deine Aufnahmen nachträglich in der Videobearbeitung. In Premiere Pro leistet die so genannte Verkrümmungsstabilisierung sehr gute Dienste.
Zwar wird das Bild dadurch leicht beschnitten, dennoch kann man damit oft erstaunlich gute Ergebnisse erreichen. In manchen Fällen ist bei den Einstellungen noch ein bisschen Fein-Tuning nötig.
6. Der Rollator Trick
Schon oft habe ich gesehen, wie Leute ihre Kamera z.B. auf Skateboards abstellen und damit richtig smoothe Kamerafahrten produzieren. Sozusagen nutzt man einen Alltagsgegenstand als Kamera-Dolly.
Nun- leider besitze ich kein Skateboard. Allerdings benutzt in meinem Verwandtenkreis jemand einen Rollator – damit lassen sich wunderbare Kamerafahrten erzeugen.
Wenn du also das nächste Mal bei deinen Großeltern zu Besuch bist, dann leihe dir doch mal den Rollator aus, um richtig wackelfreie Kamerafahrten zu filmen.
Gib den Rollator aber danach wieder zurück ;-)
Wenn dir noch andere Alternativen zum Skateboard oder Rollator einfallen, schreibe es doch bitte in die Kommentare.
7. Der Handtuch Trick
Ähnlich wie der Rollator Trick funktioniert der Handtuch Trick. Dieser lässt sich einfach auf einer glatten Oberfläche durchführen (z.B. auf einem Tisch). Stelle die Kamera einfach auf ein kleines Handtuch und ziehe sie langsam in eine Richtung. Dadurch gelingt dir eine saubere kleine Kamerafahrt.
Dieser No-Budget Trick eigentlich sich auch sehr gut um Makroaufnahmen von einem Objekt (Produkt-Footage) aufzunehmen.
Noch nicht smooooth genug? Kombiniere die Tricks!
In den meisten Fällen erzielt man das beste Ergebnis, wenn man zwei oder mehrere dieser Tricks miteinander kombiniert:
- Slow-Motion + der Nahe-am-Körper Trick
- Weitwinkel + Stativ Trick
- Rollator Trick + Software-Stabilisierung
- Etc.
Sei dabei einfach kreativ. Mit ein wenig Übung bekommst du auch ohne Schwebestativ wackelfreie Kamerabewegungen hin.
Ist ein Schwebestativ unnötig?
Keine Frage – mit diesen Tricks bzw. eine Kombination aus mehreren Tricks lassen sich tatsächlich ruhige Kamerabewegungen ganz ohne Schwebestativ umsetzen. Für gelegentliche Schwenks sind diese Tricks tatsächlich ausreichend.
Ambitionierte Videografen die sehr viel mit Kameraschwenks arbeiten, werden aber dennoch früher oder später zu einem Schwebestativ oder einem DSLR Gimbal und anderen Hilfsmittel greifen.
Was ist dein Lieblingstrick? Schreibe es doch bitte in die Kommentare. Richtig freuen würde es mich, wenn du den Beitrag auch teilst. Dankeschön :-)
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